Blastozystentransfer

Am 5. Tag nach der Befruchtung erreichen menschliche Embryonen das sogenannte Blastozystenstadium. Die Embryonen im Blastozystenstadium besitzen die höchste Einnistungsfähigkeit. Nach dem heutigen Kenntnisstand erreicht nicht jede befruchtete Eizelle im Vorkernstadium (PN) ihr volles Entwicklungspotential, im Gegenteil nur eine kleine Minderheit entwickelt sich zu Embryonen im Blastozystenstadium. In Abhängigkeit des Alters der Frau kann es zu Chromosomenfehlverteilungen der Eizelle kommen, die dazu führen, dass es bereits an Tag 3 der Kultur zu einem Entwicklungsstillstand von circa 50% der Embryonen kommen kann.

Damit bietet nur die Kultur von mehreren Embryonen die Möglichkeit, Blastozysten mit hoher Einnistungsrate zu erhalten. Auf Basis dieser Kenntnisse wurde der „deutsche Mittelweg“ definiert. Dies bedeutet, dass mehrere befruchtete Eizellen kultiviert werden, mit dem Ziel die vorher festgelegte Anzahl an lebensfähigen Embryonen zu erreichen, die der Frau übertragen werden sollen. Zum Zeitpunkt des Transfers können somit die entwicklungsfähigen Embryonen und die Embryonen, die sich nicht weiter geteilt haben, identifiziert werden.

Im Kinderwunschzentrum Mainz wird, unter strikter Beachtung des „deutschen Mittelweges“ und nach Berücksichtigung der individuellen Prognose des Paares, die Zahl der befruchteten Eizellen im Vorkernstadium für die Weiterkultivierung im Vorfeld festgelegt. Diese ist unter anderem abhängig vom Alter der Frau, der Beurteilung der Qualität der Vorkernstadien und der Embryonalentwicklung in möglichen Vorversuchen. Am Tag 1 nach der Eizellentnahme erfolgt das sogenannte PN-Scoring. Hierbei werden die weiblichen und männlichen „Vorkerne“ einer genauen mikroskopischen Analyse unterzogen mit dem Ziel die befruchteten Eizellen mit dem höchsten Entwicklungspotential zu identifizieren. Leider gibt es bis heute nur eingeschränkt aussagekräftige Methoden, befruchteten Eizellen anzusehen, ob sie sich tatsächlich bis ins Blastozystenstadium entwickeln.

Die embryonale Entwicklung

Die Embryokultur bis zur Blastozyste erlaubt zudem auch die Einschätzung, ob es sich bei Ausbleiben einer Schwangerschaft um die Fehlentwicklung der Embryonen vor der Einnistung oder um eine Einnistungsstörung handelt.

In Einzelfällen, insbesondere dann, wenn nur wenige befruchtete Eizellen zur Verfügung stehen, ist zu überdenken, ob eine Blastozystenkultur sinnvoll ist. Hierzu werden wir Sie individuell beraten.

Auf Wunsch des Paares kann die Blastozystenkultur unter Beachtung des „deutschen Mittelweges“ im Kinderwunschzentrum Mainz durchgeführt werden.
Die Kosten hierfür werden von den Krankenkassen nicht übernommen.

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